Luca M. Kieser
ich bin so cool
müsste es zum schluss eigentlich heißen doch das ist unmöglich denn es handelt
sich hierbei um einen apfel und früh genug wird sich zeigen wie eva statt ins
schlussbild ich bin so cool zu sagen verfahren wird sozusagen stattdessen verfahren
wird und cool wird es auf diesem weg ebenso ja cooler sozusagen am coolsten wie
die schweiz cool wie neunzehnhundertsechsundneunzig wie der wallenstein wie
ein am see gefundener kieselstein wie der einstein oder newton dem der apfel auf
den kopf gefallen ist und der trotzdem cool geblieben ist ja gerade deswegen cool
geworden ist wie die musiker am zappzarapp praterstern wie der trommler am
montagmittag in der innenstadt mit dem turban aus eiern auf dem kopf sagt adam
und überhaupt sagt er cool wie ja die ganze woche gewesen ist jedes sekündchen
nickt und betont das coolste dabei aber war die ganze woche hindurch eva eva ist
die ganze woche herumgesprungen und hat andauernd gesagt du bist so cool adam sagt
adam so cool bist du adam im stadtpark beispielsweise im schatten einer platane im von
rasenmähern abgesäbelten gras im rasen liegend hat sie gesagt du bist so cool adam oder
oben auf der plattform des donauturms und unten an der donau oder in einer
gletscherspalte in den rocky mountains in der kinderbücherei und in der küche
und im schlaf jede nacht jeden abend sagt adam in der ganzen woche hat sie vor
dem zubettgehen gemurmelt müde und leise du bist so cool adam sagt adam ihm im
theater ins ohr just als er zu applaudieren begonnen hatte so cool vor die füße gespuckt fuchsteufelswild in der unteren straße du bist so cool nachgerufen als er ein taxi
gerufen hatte und als er sich ins taxi setzte noch einmal du bist so cool adam weil er
sich nach vorn gesetzt hatte und mit dem fahrer über rassismus im straßenverkehr
gesprochen slash die taxibranche zu fachsimpeln begonnen hatte so cool adam bist du
weil er fürs fahrrad ein zahlenschloss aus berlin stahl weil er sich fürs frühstück
aus dem bett der aleksandra charlotte catherine stahl barfuß durch den ersten
bezirk stromerte cool wegen seines hawaiihemds dem fast vollen mond der aufgespritzten lippen des oberlippenbärtchens eines schlecht gespritzten spritzers
einer nicht mehr spritzenden spritzpistole wegen des pferdeschwanzes hat eva sagt
adam du bist so cool adam zu ihm gesagt und er hat rührei gemacht dienstag zum frühstück mittwoch zum frühstück und sie hat nachdem er rührei gemacht hat gesagt
du bist so cool adam und sich die brause auf die zunge gelegt während er noch vom
hitchhiken erzählte vom bouldern von pokahontas und von pokémon du bist so cool
adam beim briefeschreiben fade-out-lines-hören sookee-sein seine-socken-von hand im-cossi-waschen handstandmachen zeitumstellen du bist so cool gewesen hat sie
gesagt erinnert sich adam als sie sich erinnerte wie er ihr den uhrzeigersinn erklärt
hatte erklärte es miteinander treibende mücken klängen für ihn als würde ein
lutschbonbon ausgepackt knister wie das wort kakaogummi du bist so cool adam als
er als kakadu verkleidet am donnerstag ging und sogar während er in der lauen
nacht von donnerstag auf freitag zu einem späten imbiss aufs dach stieg und die
stadt sich zur seite schob er auf einem lahmacun kauend und in gedanken versunken den wallensteinplatz betrachtete begleitete alles evas du bist so cool adam oder
als er freitag früh ein lutschbonbon auspackte knister cool adam cool in der schwarzen katze in der altstadt cool im magendoktor und sagt adam einen apfel sollte man
vor dem essen waschen das weiß jedes kind oder zumindest abreiben also in die
hände gespuckt und reiben mit zwei fingern mit drei fingern und der supersaiyajin
ali sesam öffne dich erscheint und sagt hallo hat eine pistole in der hand du hast
einen wunsch frei denn heute ist hochzeit und man heiratet in der regel nur einmal im leben lacht und singt bad boys for eva
eva hat spitze finger und blaue augen in denen sich der kräutergarten rot gelb grün
wölbt und die rot gelb grün eine eidechse die auf einem stein im lavendel hockt
und ein junges kätzchen beobachtet beobachten wie es am johanniskraut schnuppert das schwirren und flattern der bienen wespen hummeln kolibris alle welt
sammelt blütenstaub eine heidenarbeit murmelt eva schatz sagt adam die woche
ist fast vorbei immer spricht man was man spricht aus dem mund hinaus in die
welt hinein und endlich tut eva einmal das gegenteil und beißt herzhaft
[kolik ]